2004-11-11 Mainpost

Ein verschwundener Kranz und Schuhe am Baum

FOTO MANFRED ZIRKELBACH

Wenn der Schönauer Kermeszug durch die Straßen zog, gab es kein Durchkommen, sie wurden für Stunden zur Fußgängerzone.

Schönau (zir) Für die zwölf Schönauer Kermespaare waren es auch in diesem Jahr wieder drei anstrengende Tage auf den Straßen des Dorfes und auf dem Tanzboden.

"Ons gehörd die Kermes". Da ließen sie sich auch nicht abhalten vom Regen, als sie mit dem traditionell weißblauen Kermesbaum und den Musikanten auf dem Dorfplatz Einzug hielten. Da war der Baum in fast rekordverdächtiger Zeit in die Höhe gebracht. Da hielt der Öwerkermesborsch Tobias Walter erstmals seine launige Kermesred, da tanzten die Paare ausgelassen und fröhlich um "ihren Kermesbaum".

Dabei hatten die Burschen am Morgen noch einigen Schrecken zu überstehen, denn der Baumkranz war in der Nacht einfach verschwunden. Aber rechtzeitig zum Schmücken wurde er wieder aufgestöbert. Natürlich standen hinter diesem Schabernack die "Ehemaligen", die Wege und Mittel fanden, den eigentlich recht gut gesicherten Baumschmuck erst einmal sicher zu stellen. Am nächsten Tag fehlten dann plötzlich die Schuhe zum gemeinsamen Kirchgang. Dahinter steckten die Kermesmütter. Vor dem Hofroi tauchten sie auf, nämlich am Kermesbaum, wo sie gegen Bares ausgelöst werden mussten.

Doch all das half nichts, die Kermes nahm ihren feuchtfröhlichen Verlauf. Die Mädchen durften sich an ihren Pflichttouren freuen, bekamen von ihren Burschen das obligatorische Kermesherz, und die Kermesgesellschaft ließ sich die vielen Köstlichkeiten schmecken, die immer wieder reihum gereicht wurden. Der Gisser von Reiner und Ottmar war natürlich auch immer in Aktion, vor allem hatte es der hochprozentige Inhalt den Kermesvätern angetan.

Auch heuer war der transportable Kermesbaum von Oliver und Markus dabei. Die Musikanten wurden nicht müde und unterhielten die vielen Gäste den ganzen Nachmittag. Höhepunkt des Hofroi war der Besuch beim Bürgermeister, der sich spendabel zeigte und das Ehrenherz der Kermesleut für einen ansehnlichen Betrag ersteigerte.

Abschluss der Kermesfeierlichkeiten war der Göckerschlag. Schließlich war es Christof, der Stellvertreter des Öwerkermesbursch, der den Göcker mit einem sauber gesetzten Schlag doch noch erlöste.