2008-11-11 Mainpost

Prima Stimmung beim Schlamperer

FOTO MANFRED ZIRKELBACH

Ein richtig schöner Mix von Rhöner Trachten war im Kolpingsaal bei der Schönauer Kermesgesellschaft zu sehen. Der fränkische Tanzabend zur Kermes ist zu einem besonders begehrten Vergnügen der Schönauer Jugend geworden.

Schönau
Gut besuchter fränkischer Tanzabend in Schönau

(zir) Der fränkische Tanzabend gehört inzwischen zum Schönauer Kermessamstag wie der stimmungsvolle Hofroi am folgenden Sonntag. Er entwickelt sich immer mehr zu einem echten Höhepunkt, wobei gerade die Jugend immer mehr Freude an diesem traditionellen Tanzvergnügen der Altvorderen zeigt.

Der Kolpingsaal war richtig gut gefüllt, als der langjährige Tanzlehrer Manfred Sitzmann die 14 Kermespaare dieses Jahres zur Ehrentour auf die Tanzfläche bat. Nach dieser fast schon zeremoniellen Eröffnung führte er dann gemeinsam mit dem Öwerkermesborsch Christopher Rahm die Polonaise an. Da durften natürlich Bürgermeister Rudi Zehe und seine Ingrid nicht fehlen, genauso wenig wie Altbürgermeister Walter Vey und sein Evi.

Für die Kermesmusikanten unter der Leitung von Helmut Zirkelbach sollte es ein recht langer Abend werden, denn die Tanz- und Feierlaune war sowohl bei den Kermespaaren als auch den vielen jugendlichen Gästen besonders ausgeprägt. „Eine tolle Truppe, da macht es Spaß dabei zu sein“, lobte Manni Sitzmann das Tanzkönnen und die richtig schneidige Musik.

Dass vor allem die Schönauer Jugend in ihrer großen Mehrheit inzwischen die fränkischen Traditionstänze beherrscht, ist ein Verdienst des Tanzlehrers aus Oberelsbach.

Doch inzwischen lernen die Jungen die entscheidenden Tanzschritte auch von den älteren der Kermesaktiven. „Da haben Jennifer Rother und Katja Kleinhenz wirklich prima Arbeit geleistet“, macht Sitzmann den beiden ein Riesenkompliment.

Immer wieder werden die drei Traditionstänze Walzer, Rheinländer und Schottisch aufgelegt, die Figurentänze wie der Stampfer oder die Sternpolka erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Da gibt es auf der Tanzfläche kaum noch ein freies Plätzchen. Beim Schlamperer wird dann auch schon mal lustig mitgesungen.

Freilich wartet die ganze Tanzrunde auf den Höhepunkt des Abends, die Weidenberger Francaise. Manni Sitzmann gibt dabei die Kommandos für die einzelnen Schritte und Figuren, den Stampfern dabei wird mit besonderer Kraft nachgeholfen, wenn das Kommando lautet: „Kolonne“ oder „Englische Kette gehüpft.“ Dann haben die Musikanten Schwerstarbeit zu leisten.

Lange nach Mitternacht, wenn auch der letzte Dreher und das allerletzte „Zipfele“ absolviert sind, bittet Manni Sitzmann zum gemeinsamen Abschlusslied auf die Tanzfläche: „Kein schöner Land in dieser Zeit“, und in einer weiteren Strophe heißt es: „Dass wir uns hier in diesem Tal noch treffen so viel hundertmal“. An den Händen gefasst kann dies nur als Versprechen auf ein Wiedersehen gedeutet werden, nämlich „im nächsten Jahr zur gleichen Zeit am gleichen Ort“.